In einem zurückgesetzten alten Schulgebäude in Alt-Pankow ist die Jugendkunstschule (JUKS) des Bezirkes untergebracht. Hinter den großen grünen Türen verbirgt sich eine enorme Fülle und Vielfalt an Kreativität und Gestaltungsreichtum. Was es dort alles gibt und wie die JUKS arbeitet, habe ich mir zusammen mit Max Meisgeier, dem BVV-Kandidaten aus Alt-Pankow, angeschaut.
Die JUKS Pankow in der Neuen Schönholzer Straße in Pankow ist von außen ganz unscheinbar in einem alten Schulgebäude versteckt. Hinter den Türen erwartet Kinder und Jugendliche jedoch ein riesiges Angebot an Kreativität und Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren. Die JUKS in Pankow ist die zweitgrößte Jugendkunstschule in der Stadt. Sie bietet den Pankower Schülerinnen und Schülern zahlreiche Kurse und Workshops am Vor- und am Nachmittag während der Schulzeit und in den Ferien. Etwa 120 Kinder können gleichzeitig Angebote wahrnehmen. Das Haus bietet von einer großen Keramikwerkstatt im Keller über Siebdruckanlagen, Ateliers und Druckwerkstätten bis hin zu Theaterbühnen, Holzwerkstätten und sogar einem eigenen Fotolabor für jeden Geschmack etwas. Belebt wird das Angebot von den rund 30 Künstlerinnen und Künstlern, die die Kurse durchführen.
Die Leiterin der Jugendkunstschule, Frau Lekschas, berichtete davon, wie Kinder und Jugendliche durch diese Zusammenarbeit inspiriert werden und erfahren, was es bedeutet Künstler zu sein und welche Arbeit dahintersteckt. Das könne man nämlich nicht im Kunstunterricht rüberbringen, sagt sie. Und auch um Studienvorbereitung kümmert sich die JUKS, denn es werden eigene Grafikmappen-Kurse angeboten, damit die jungen Künstlerinnen und Künstler ins Studium starten können.
Dieser außerschulische Lernort ist lebendig und etwas Besonderes. Das riecht man sofort, wenn man in den Fluren steht, da es riecht nach Farbe, Terpentin und Holz. Hier wird aber auch regulärer Unterricht durchgeführt, denn einige Räume werden von Nachbarschulen genutzt, da diese selbst zu klein geworden ist. Das entspricht aber auch dem Selbstverständnis der JUKS, denn sie ist eine Schule. Frau Lekschas selbst ist Kunstlehrerin und berichtet uns, dass das Verständnis für die Funktionsweise von Schule elementar wichtig ist, damit die JUKS mit ihren Kooperationen mit Pankower Schulen funktioniert – und das ist erfolgreich, denn die Wartelisten sind lang.
Organisatorisch ist die JUKS in Pankow wegen ihres Schulcharakters auch beim Schulamt angebunden. Darüber ist man hier sehr froh, denn es macht die Arbeit leichter. Sorgen macht sie sich aber darum, welche Auswirkungen die Verwaltungsreform haben könnte. Wir haben die Sorge aufgenommen. Der SPD in Pankow liegt die JUKS sehr am Herzen, darum werden wir darauf achten, dass auch zukünftig dieses wertvolle Angebot besteht. Für das Engagement ist man hier auch sehr dankbar, denn mit der Unterstützung des Wahlkreisabgeordneten Torsten Schneider konnte im Dachgeschoss ein Theater und eine Probebühne entstehen. Auch in diesem Jahr finden dort wieder viele Theaterkurse und auch Vorstellungen statt.
Die Proben liefen auch in der Corona-Pandemie weiter. Wie Frau Lekschas berichtete, funktionieren Theaterkurse digital recht gut. Bei anderen Kunstformen war das schwieriger und so sind auch die Erfahrungen der Künstlerinnen und Künstler mit digitalem Unterricht verschieden – die technischen Möglichkeiten wurden aber schnell geschaffen, sodass die Arbeit weitegehen konnte. Beinahe alle Kurse wurden in digitaler Variante angeboten; die Resonanz war sehr unterschiedlich. Ein erfolgreiches Format auf Corona-Zeiten war „Ton to Go“. Die Kinder und Jugendlichen konnten sich ihre Materialien in der JUKS abholen und gearbeitet wurde zuhause vor den Bildschirmen. Von diesem und weiteren Projekten während des Lockdowns berichtet aktuell eine kleine Ausstellung im Eingangsbereich der JUKS.
Schade war, berichtet Frau Lekschas, dass die JUKS in der schweren Zeit der Schulschließungen nicht mehr tun durfte. Die zusätzlichen Räume hätten Entlastung schaffen können für volle Klassen. Die Schulen hatten das angefragt, aber die Regelungen ließen es leider nicht zu. Gäbe es in Zukunft wieder solche Situationen, müssten die vorhandenen Ressourcen besser genutzt werden. Das wäre auch für die Künstlerinnen und Künstler wichtig gewesen. Sie waren lange Zeit mit ihren Existenzängsten allein – da wäre eine Beschäftigung wichtig gewesen.
Trotz allem freut sich Frau Lekschas zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen, dass nun wieder die Arbeit mit den Kindern möglich ist. Stolz zeigt uns die Kollegin aus dem Malkurs die aktuellen Kunstwerke ihres Kurses, die im Flur ausgehangen sind – alle sind froh, dass es weitergeht. Und für den Herbst gibt es auch schon Vorfreude: Anfang September hat die JUKS wieder Kinder und Jugendliche aus der Pankower Partnerstadt Kolberg eingeladen. Gleichzeitig ist das auch der 25. Geburtstag der JUKS. Zu feiern gibt es also einiges.