Gemeinsam mit Daniela Döbler und Thomas Bohla, die beide für die BVV kandidieren, besuchte ich auf meiner Nah-bei-Dir-Tour alte Bekannte in Prenzlauer Berg: Das Geburtshaus Maja, dessen Hilferuf mich schon im Frühjahr 2020 erreicht hatte. Nun haben wir uns erkundigt, wie sich die Situation aktuell verändert hat und ob noch weitere Unterstützung nötig ist.
Doch zunächst zum Hintergrund: Das Gebäude, in dem das Geburtshaus Maja seine Räumlichkeiten hat, wurde im März 2020 an einen Investor verkauft und der Mietvertrag mit dem Geburtshaus daraufhin gekündigt. Eine Schließung des einzigen Geburtshauses im Kiez drohte. In vielen Gesprächen konnten wir von der Pankower SPD mit der Unterstützung unseres Bundestagsabgeordneten Klaus Mindrup und der intensiven Arbeit von Thomas Bohla in unserer BVV-Fraktion erreichen, dass die Schließung verhindert werden konnte.
Peter und Juliane, die im Geburtshaus arbeiten und die Initiative „Maja bleibt“ zur Rettung des Geburtshauses mitbegleitet haben, berichten uns, dass es inzwischen eine Vereinbarung mit dem Eigentümer und einen fünfjährigen Mietvertrag gibt. Sorgen bereitet dem Team vom Geburtshaus allerdings das Thema Sanierung. Bereits jetzt wird in dem Haus, das im Erdgeschoss die Geburtshilfepraxis beherbergt, gearbeitet. Die Maßnahmen seien berechtigt, aber bei dem Lärm könne eigentlich keine Geburtshilfe gemacht werden, berichten sie. Außerdem soll an dem Gebäude noch in diesem Jahr ein Baugerüst aufgestellt werden. Ob und wie das Geburtshaus dann weiter zugänglich bleibt, ist unklar. Leider gibt es vom neuen Eigentümer dazu bisher auch noch keine Information für das Team von Maja. So suchen sie nun nach Ausweichstandorten, um die Versorgung der Schwangeren im Kiez nicht aufgeben zu müssen.
Für die Arbeit in der Geburtshilfe sind einige Dinge zu beachten. Zum einen ist eine gute Erreichbarkeit wichtig, damit die Schwangeren, aber auch die Hebammen Tag und Nacht schnell an Ort und Stelle sind. Außerdem müssen für die Arbeit in der Geburtshilfe bestimmte Anlagen, wie z.B. eine große Wanne, vorhanden sein und auch die Nachbarschaft muss stimmen, um Unmut und Ärger zu vermeiden.
Nicht jede Schwangere möchte ihr Kind in einem Krankenhaus bekommen. Im Geburtshaus gibt es die Möglichkeit, die Geburt in einer anderen, einer familiären Atmosphäre zu erleben. Auf Hausgeburten umzustellen wäre für das Team zwar kein Problem, aber auch das möchte nicht jede Schwangere. Genau darum schafft das Geburtshaus eine Alternative, die dringend gebraucht wird – das zeigt auch der große Zuspruch, den das Team im vergangenen Jahr erfahren hat.
Bei der Suche nach neuen Räumen haben sie sich schon an den Bezirk gewandt, doch einmal mehr mahlen die Mühlen langsam; zu langsam für die Schwangeren und die Geburtshelferinnen und -helfer von Maja. Darum werden wir uns hier noch einmal mit aller Kraft aus der Bundes-, Landes- und Bezirksebene einsetzen, um für diese Herausforderung eine Lösung – einen Ausweichsandort – zu finden. Wir werden nicht zulassen, dass nach dem Geburtshaus am Märchenbrunnen nun das nächste Geburtshaus schließt. Im Pankower Norden fehlt es an Kapazitäten, weil wir zu wenige Geburtshäuser haben. Die Nachfrage ist aber sehr groß. Zusammen mit der SPD Pankow habe ich mir vorgenommen, die Versorgung durch Hebammen in Pankow und die Geburtshäuser in den nächsten Jahren zu stärken. Aber wir warten nicht bis nach der Wahl – wir helfen jetzt!