Zur Wahl tritt die SPD mit festem Blick in die Zukunft an. Deshalb habe ich auf meiner Nah-bei-Dir-Tour auch die Zukunftswerkstatt Heinersdorf besucht. Begleitet hat mich dieses Mal Marc Lenkeit, der für die Bezirksverordnetenversammlung von Pankow zur Wahl antritt.
In den Räumen der Zukunftswerkstatt begrüßten uns die Vorstandsmitglieder Gerd Müller und Daniel Becker, der für Stadtentwicklung und Verkehr zuständig ist, und Gutje Skujin, eine der Aktiven in der Zukunftswerkstatt, mit einem bunten Strauß an Themen.
In der Nachbarschaft der Zukunftswerkstatt gibt es zwei Wohnungslosenunterkünfte, um die es zuletzt einigen Wirbel gab, denn es kam zu Konflikten mit dem benachbarten Schülerklub. Die Engagierten der Zukunftswerkstatt haben daraufhin das Gespräch mit den Betreibern der Unterkünfte gesucht und die Wogen geglättet. Teil der Herausforderung ist es, dass in den Unterkünften keine Gemeinschaftsräume vorhanden sind und auch keine Bänke im Freien o.ä. stehen. Somit gibt es keine Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner. An der räumlichen Situation lässt sich leider kurzfristig wenig ändern, aber wir haben mitgenommen, uns um das Aufstellen von Sitzgelegenheiten zu bemühen. Außerdem sollten Beratungsangebote hier besser kommuniziert werden. Darum werden wir Kontakt zur AWO aufnehmen, die in der Nähe früher die „Quasselstrippe“ als Begegnungsort betrieben hat, damit dieses Angebot reaktiviert werden kann.
Heinersdorf wächst, wie Pankow insgesamt. Darum ist auch hier die gleichzeitige Mitentwicklung der sozialen Infrastruktur ein wichtiges Thema, denn es geht um Kiezpolitik. Besonders im Fokus steht hier die Entwicklung der Grundschule am Wasserturm. Die ursprüngliche Idee war es, die Schule zu einem Hub der sozialen Infrastruktur zu entwickeln und diesen in Form eines Campus mit Jugendfreizeiteinrichtung zu integrieren. Allerdings ist dafür der Ankauf zusätzlicher Räume am Wasserturm notwendig. Schwierig an diesem Projekt ist die Finanzierung und auch die Zusammenarbeit von Schule und Jugendarbeit birgt Herausforderungen. Wir werden hier dranbleiben und Perspektiven entwickeln, um das Vorhaben voranzutreiben. Sozialräumliche Öffnung von Schulen in den Kiez sind für uns in Pankow ein wichtiges Element der Identifikation und der Verbindung bestehender Angebote. Schulen profitieren von ihrer Umgebung und umgekehrt.
Frau Skujin wies im Verlauf unseres Gespräches auf das Willkommensprojekt und die Arbeit mit Geflüchteten hin, die in der Zukunftswerkstatt geleitstet wird. Um diese gut fortführen zu können, wäre die Sicherung einer längerfristigen Finanzierung wichtig. Momentan endet das Kalenderjahr immer mit Unsicherheit, die eine Verlängerung von Verträgen erschwert. Dasselbe gilt auch für die Finanzierung der Zukunftswerkstatt selbst. Auch hier liegen Zuwendungszusagen oft am Jahresende nicht vor und verhindern somit, dass Verträge abgeschlossen werden können. Was sich so klein anhört, ist in Wahrheit ein sehr umfassender Vorgang, denn es geht um Haushalt und Verwaltung. Hier braucht es neue Verfahren der Zuwendungsgewährung, die den Beschäftigten frühzeitig eine Perspektive bieten. Das kann der Bezirk nicht losgelöst von der Landesebene tun, weshalb wir auch im Land auf eine Erneuerung der Verwaltung setzen.
Verwaltung und ihre Leistungskapazität waren auch die zentralen Punkte bei unserem letzten Thema. Hier ging es um die Sanierung des Kirchengebäudes, für deren Verwaltungsbewirtschaftung nicht genügend Kapazitäten vorhanden zu sein scheinen. Es sollten Fördermittel beantragt werden, um den Sanierungsstau aufzulösen, jedoch wurde dies mangels Kapazitäten im Bezirk abgelehnt. Ein weiterer Antrag der Gemeinde zur Verwaltungsübernahme wurde von der zuständigen Senatsverwaltung abgelehnt. Den Heinersdorfer ist nicht klar, warum ihre Kirche, die für den ganzen Kiez nutzbar ist, nicht saniert werden kann. Natürlich ist die Trennung von Zuständigkeiten und Aufgaben wichtig für die Verwaltung. Gleichzeitig gilt es aber auch über den Zuständigkeitstellerrand hinweg zu schauen, um etwas für die Menschen zu bewirken. Verwaltung muss wohl lernen, Unterstützung auch anzunehmen und so Synergien zu schaffen. Das möchten wir für das nächste Kapitel Pankow erreichen.