Zur Zukunft für Berlin und Pankow gehört auch, sich Gedanken um Klimaschutz zu machen. Nicht umsonst hat die Pankower Bezirksverordnetenversammlung im Jahr 2020 den Klimanotstand ausgerufen. Um zu erfahren, was notwendig ist, damit die Energieversorgung umweltfreundlicher wird, habe ich auf meiner Nah-bei-Dir-Tour Halt in Niederschönhausen gemacht. Zusammen mit unserer Bürgermeisterkandidatin Franziska Giffey und Katja Ahrens, die für die Bezirksverordnetenversammlung von Pankow kandidiert, besuchte ich dort die Teut Windprojekte GmbH. Auch unser Bundestagskandidat Klaus Mindrup war mit dabei.
Am Berliner Standort in der Idastraße begrüßte uns Jan Teut mit seinem Team. Er erzählte uns, dass das Gebäude in Niederschönhausen schon immer mit Strom zu tun hatte. Hier befand sich nämlich früher ein Umspannwerk. Nach dem Kauf baute Familie Teut das Gebäude um, sodass hier innovatives Arbeiten in gläsernen Büroräumen möglich ist. Inzwischen arbeiten im Planungsbüro 15 Personen aus allen Fachbereichen. So schafft sich das Unternehmen die Freiräume um schnelle Entscheidungen zu treffen und reaktionsfähig zu sein – für Jan Teut ein klarer Vorteil gegenüber großen Konzernen. Zusätzlich investiert das Unternehmen in Forschung und führt derzeit ein Projekt zu erneuerbaren Energien und Flugwindkraftanlagen durch, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird.
Der Schwerpunkt der Teut Windprojekte GmbH liegt auf der Planung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Die eigenen Anlagen betreibt das Unternehmen inzwischen zum Teil auch selbst. Drei davon stehen in Berlin und ein viertes wird im Herbst des Jahres eingeweiht.
Jan Teut berichtete uns über die Herausforderungen im Land Berlin. Während es in Brandenburg noch jede Menge Flächenkapazitäten gibt, sind geeignete Flächen für Windkraftanlagen in der Stadt rar gesät. Besonders schwierig sind die Vorgaben zu Abstandsregelungen zwischen Windkraftanlage und Umgebungsbebauung – hierfür braucht es stadtkompatible Lösungen, die der Flächenknappheit gerecht werden. Auch die Stadtgüter und Wälder, die Berlin in Brandenburg besitzt, haben dabei womöglich eine zentrale Rolle.
Außerdem wünscht sich das Unternehmen auch einen ehrlicheren Umgang mit dem Thema Artenschutz. Aus seiner Erfahrung berichtet Jan Teut uns, dass Artenschutz oft ein Argument ist, um innovative Stromerzeugung zu verhindern. Die heutige Technologie gäbe es her, dass Windkraftanlagen entsprechend ausgestattet werden, um Artenschutz zu ermöglichen. Daneben sei es dringend nötig, die Frage der Verhältnismäßigkeit beim Artenschutz zu behandeln. Der Aufwand der Artenschutzmaßnahmen sei teilweise enorm und die Überprüfbarkeit nur sehr eingeschränkt. Hier bräuchte es praktikablere Verfahren, um die Antrags- und Umsetzungsverfahren zügiger gestalten zu können. Jan Teut berichtete uns auch von seinen Erfahrungen in der Kommunikation mit den Behörden. Dies bestätigte uns in unserem Vorhaben, uns verstärkt für eine bürgernahe Verwaltung einzusetzen
Die Erfahrungsberichte von Jan Teut und seinen Mitarbeitenden machten eines noch einmal deutlich: Um eine erfolgreiche Energiewende zu schaffen, braucht es stärkere Bürgerbeteiligung. Oft bestünden Vorbehalte gegen Windkraftanlagen vor der Haustür, die sich durch fachgerechte Aufklärung und Information ausräumen ließen. Wenn das nicht rechtzeitig passiert, entstehen Widerstände, die nur sehr schwer abgebaut werden können. Diesen Punkt nehmen wir gerne auf, um unsere Stadt und unseren Bezirk in eine klimagerechtere Zukunft zu führen.
Wir sind froh, bei uns in Pankow auf die Kompetenz der Teut Windprojekte GmbH zurückgreifen zu können und bleiben mit ihnen im Gespräch.