Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein – ein herrlicher Nachmittag im Sommer, an dem Familien gerne Zeit draußen verbringen und auf den Spielplatz gehen. Doch 2018 war das in Weißensee kaum möglich, denn viele der Spielplätze dort waren ohne Aussicht auf Besserung gesperrt. Das wollten die Bürgerinnen und Bürger nicht hinnehmen und gründeten „JA! Spielplatz!! – Elterninitiative Weißensee“. Seitdem setzen sie sich ein für die Spielplätze in Weißensee. Was bisher erreicht werden konnte und wo noch Unterstützung nötig ist, habe ich mir zusammen mit der Initiative und Kandidierenden der Pankower SPD angesehen. Mit dabei waren Annette Unger und Dennis Buchner, die für das Berliner Abgeordnetenhaus kandidieren, sowie Thomas Bohla, Henrik Hornecker und Katja Ahrens, die für die Bezirksverordnetenversammlung antreten.
Unsere Tour begann auf den Spielplatz „Grüner Hering“, auf dem uns Uwe Scholz bereits erwartete. Er ist einer der Hauptakteure der Elterninitiative und kennt sich in Weißensee bestens aus. Er berichtete uns von der tollen Arbeit der Elterninitiative, die in mehreren Tausend ehrenamtlichen Arbeitsstunden erreicht hat, dass inzwischen 11 Spielplätze in Weißensee saniert wurden.
Der Grüne Hering ist ein besonderer Spielplatz mit einer interessanten Geschichte. Hier stand einst eine Fischkonservenfabrik. Um diese Geschichte zu erhalten, wurde der Platz nach dem Abriss der Fabrik entwickelt und mit Fördermitteln des Bundes hergerichtet. Besonders war daran, dass einzelne Spielelemente in Form bunter Fische und das Spielgerät „Fischdose“, eine Kombination aus Tunnel, Rutsche und Sandkasten, die Geschichte des Ortes aufgreifen. Dafür wurde der Spielplatz 2007 sogar mit dem Deutschen SPIELRAUM-Preis ausgezeichnet. Heute sind leider viele der damals besonderen Elemente nicht mehr vorhanden. Herr Scholz beklagt, dass der Eindruck bestehe, Spielplätze sollten vor allem eines sein: leicht zu warten. Die Gestaltung der Plätze und das verwendete Material spielen dabei nach seinem Empfinden eine untergeordnete Rolle. Wir als SPD haben uns vor zwei Jahren dafür eingesetzt, dass Pankow ein Spielplatzreparatur-Team bekommt. Nach langer Suche sind die dafür geschaffenen Stellen nun auch besetzt. Allerdings scheint es nun Probleme mit den Arbeitsmaterialien zu geben. Wir waren darüber sehr erstaunt und haben zugesagt dafür zu sorgen, damit das bezirkliche Spielplatzreparatur-Team endlich in Arbeit kommt.
Die nächste Station auf unserer Tour war der sog. „Totenspielplatz“ – der Name ist Programm, denn wirklich als Spielplatz zu erkennen ist dieser Ort nicht. Wir erfuhren, dass der Platz über die Jahre Stück für Stück abgebaut wurde. Inzwischen gibt es nur noch eine alte Tischtennisplatte und viel hohes Unkraut. Mit seinen 303 qm Spielfläche eignet sich der Platz nur mäßig als Kinderspielplatz, aber Jugendliche nutzen ihn gern und intensiv. Deshalb wünscht sich die Initiative eine Entwicklung als Jugendplatz. Hierbei werden wir helfen.
Weiter ging es über den Ballspielplatz im Kuczynski-Park, der auch Erwachsenen Sport- und Klettermöglichkeiten bietet, über den Spielplatz am Goldfischteich zum Solonplatz.
Am Goldfischteich strahlte uns ein neu gestalteter Spielplatz mit großem Piratenschiff und künstlerischem Memory-Spiel an. Der Platz war seit Mai 2016 gesperrt und konnte mit Hilfe von Sondermitteln des Landes für 250.000 € saniert werden. Nun ist er ein sehr beliebter Ort und ein Ausflugsziel geworden. Bei der Gestaltung wurde wieder auf den historischen Kontext des Ortes und seiner Menschen geachtet. So zieren die Anlage Holzfiguren aus dem Nachlass von Werner Klemke, der einst mit seiner Familie in Weißensee lebte und als Kinderbuchillustrator viele kleine und große Leseratten begeistert hat. Herr Scholz berichtete uns, wie die Sanierung und Neugestaltung abliefen. Eigentlich sind dabei kaum Wünsche offengeblieben. Nur eines hat sich gezeigt: die Spielplatzgestaltung im Bezirk sieht keine uneinsehbaren Räume vor. Rückzugsorte für die Kinder und Jugendlichen wären eine Bereicherung auf den Spielplätzen – auch hier am Goldfischteich.
Unsere Tour durch Weißensee endet am Solonplatz. Dieser Platz ist deshalb besonders, weil er auf sehr kleiner Fläche sehr viel Raum zum Spielen bietet. Letztes Jahr wurden hier der Spielsand ausgewechselt und neue Spielgeräte aufgestellt. Auch dafür hat die SPD gekämpft und war erfolgreich.
Die gute Zusammenarbeit zwischen der Elterninitiative, Politik und Verwaltung zeigt Wirkung und das bringt für die vielen Kinder im Ortsteil sehr viel. Bei der Sanierung der Spielplätze werden – zu unserer Freude – Kinder und Anwohner immer mehr beteiligt. So entwickelt sich die Stadt zusammen mit ihren Menschen. So stellen wir uns Kiezentwicklung vor und arbeiten daran weiter.