Auf meiner Nah bei Dir-Tour habe ich mit Matthias Böttcher, der für die Pankower BVV kandidiert, und Willi Francke, dem Wahlkreiskandidaten für das Berliner Abgeordnetenhaus, die Karower Dachse bei ihrem Ferienprogramm an der Grundschule Am Hohen Feld in Karow besucht.
Schon von weitem war nicht zu übersehen, dass hier etwas los ist, denn der Verein hatte eine große Luftrutsche und eine Fußballarena auf dem Schulhof aufgebaut. Hier tummeln sich am Vormittag die Hortkinder und am Nachmittag die Familien, wie die Trainer Andrea und Mikos uns berichteten. Die Kinder hatten dabei offensichtlich viel Spaß, weshalb ich es mir nicht habe nehmen lassen, selbst eine Rutschpartie zu machen.
Die Karower Dachse sind eine feste Institution im Pankower Norden. Im Jahr 1999 gegründet bietet der Verein seinen 2600 Mitgliedern ein vielfältiges Breitensportprogramm – von Tischtennis, Volleyball und Reha-Sport bis Yoga, Großtrampolin oder Badminton ist für alle etwas dabei. Außerdem betreibt der Verein auch noch eine eigene Musikschule. Ganz besonders wichtig ist den Karower Dachsen dabei, dass die Mitgliedsbeiträge niedrig bleiben.
In der Coronakrise musste der Verein mitansehen, wie viele Mitglieder sich zurückgezogen haben. Langsam kommen die Mitglieder aber wieder zurück in den Verein, berichtet Kirsten Ulrich, die Gründungsmitglied und auch Mitglied des Vorstandes ist. Viele schätzen das Familiengefühl im Verein sehr und habe das auch vermisst. Die Entwicklung jetzt ist positiv, aber die beiden Teammitglieder Andrea und Mikos berichten auch, dass der lange Lockdown die Menschen träge gemacht hat. Um die Entscheidung zum Sport zu gehen einfacher zu machen, haben die Karower Dachse sich etwas ausgedacht: Die neue Initiative Walken soll Nicht-Mitgliedern ermöglichen, langsam wieder in Bewegung zu kommen. Zwei Mal in der Woche soll es unverbindliche Walking-Kurse geben, für die man keine Mitgliedschaft abschließen muss. Das Karower Rezept gegen Sportmüdigkeit.
Besonders am Herzen liegt dem Verein aber auch die Arbeit im Bereich Inklusion und Teilhabe. Deshalb engagiert sich das Team hier ganz besonders, z. B. mit ihrem Inklusionsprojekt „Sport macht Spaß!“. Leider fehlt es vielen Sportanlagen an der notwendigen Zuwegung – so kommen Menschen mit Behinderung gar nicht erst zur Sportstätte. Auch die Geschäftsstelle ist nicht barrierefrei, weshalb die Erreichbarkeit des Vereins stark eingeschränkt ist. Der Grund? Zu hohe Mieten und zu wenig Unterstützung vom Bezirk. Das nehmen wir als klaren politischen Auftrag mit, denn niemand soll vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden.
Auf dem Schulhof, auf dem wir standen, zeigte sich ein weiteres Problem unübersehbar: Der Zustand der schulischen Außenanlagen und Sportflächen. Aus der eigentlich ebenen Tartanfläche erhoben sich gefährliche Stolperkanten, die regelmäßig zu Unfällen führen, wie uns berichtet wurde. Trotz wiederholter Meldungen wurden die Schäden bisher nicht behoben. Die Karower Dachse wünschen sich hier mehr Möglichkeiten selbst zu helfen – Hand in Hand mit der Verwaltung, um gemeinsam etwas für die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen. Verwaltung soll stärker nach dem Servicegedanken arbeiten, das ist für mich auch sehr wichtig. Das Gespräch mit den Karower Dachsen hat mich darin bestärkt.
Zum Ende unseres Treffens kamen wir noch auf ein Thema, das uns bis dahin nicht so präsent war. Es ging um die Fassadengestaltung von Gebäuden mit Glaswänden. Architektonisch sicher ein tolles Element, aber für die unzähligen Vögel, die gegen die Scheiben fliegen und sich dabei verletzen ist das keine gute Lösung. Hier braucht es mehr Tierschutz bei der Planung der Gebäude, damit von Anfang an Elemente und Folien verbaut werden, damit Vögel erkennen, dass sie auf ein Hindernis zusteuern. Ein Problem, das sich leicht lösen lässt, wenn wir es von Anfang an mitdenken – Wir haben zugehört!